In diesem Blogbeitrag erfahren Sie, welche Heizungsart für Ihr Zuhause die richtige ist.

Wie funktionieren Fotokabinen in Russland?

Publiziert am 4. März 2010

Ich hatte ja vor ein paar Tagen darüber gebloggt, wie in russischen Studentenwohnheimen die Heizung reguliert werden kann. Heute ist mir wieder etwas tolles passiert über das ich unbedingt berichten muss.

Fotos machen auf Russisch

Ich brauchte Passbilder und hab ich zur Metrostation Universität begeben, weil ich gehört habe, dass sich dort ein Passbild-Fotoautomat befindet. Ihr wisst schon die Dinger wo man sich reinsetzt, ein 5 Euro Stück reinwirft, dann blitzt es zweimal und ihr sucht euch ein Foto aus das dann 4-Fach ausgedruckt wird.

1. Bekanntmachen mit dem Fotoautomaten

Ich laufe also zu dem Automaten hin und sehe eine freundliche Dame mittleren Alters, und am Automaten kleben die „Öffnungszeiten“ 9-20 Uhr, denn wie ich schnell mitbekommen habe geht ohne die Dame nichts.

2. Bezahlen der Fotos – der Rubel rollt

Die Dame weisst mich freundlich darauf hin, dass die Bilder 180 Rubel (4,43 Euro / 6,50 CHF) kosten und fragt mich ob ich 4 gross Passbilder oder 6-12 kleinere haben will, ob in Schwarz-Weiss oder Farbe. Ich gebe ihr freundlich das Geld und „bestelle“ 4 grosse Farbige Passbilder. Darauf hin holt sie ihren Quittungsblock (!) hervor und stellt mir eine Quittung mit Stempel über 180 Rubel aus mit dem Vermerk: 4 grosse Farbpassbilder.

3. Platznehmen in der Kabine

Sie fordert mich freundlich auf in der Kabine Platz zu nehmen und erklärt mir ich brauche einfach nur hier vorne in die Kamera/Bildschirm hineinsehen, es wird 3 mal blitzen und anschliessen werden wir das beste Foto aussuchen, uff – besonders gut für Menschen mit Entscheidungsschwäche. Ihr wissst ja wie schwer die Wahl immer ist, der Apparat macht 3 Fotos, auf dem einen blinzelt man, auf einem ist man einfach schlecht getroffen und auf dem anderen stimmt die Frisur nicht. Welches nimmt man? Nun, hier kann man um Rat bitten.

4. In der Fotomaschine – Selbstbedienung ade

Sie drückt für mich den Startknopf 😉 , wirft eine Spezialmünze ein und schliesst den Vorhang. Es blitzt dreimal und schon ist die freundliche Dame wieder zur Stelle und drückt für mich freundlicher Weise den Pfeil-nach-Links und den Pfeil-nach-Rechts Knopf und bitte mich mir ein Passfoto auszusuchen (ihr wisst ja wie schwer sich die grünen dicken dreieckigen Knöpfe in Deutschland und der Schweiz immer drücken lassen 😉 )

5. Wollen Sie die Passbilder in Hochglanz oder Matt ?

Sie fragt mich ob ich die Bilder Matt oder Hochglanz möchte, und da ich sie für die Uni brauche (und in Russland immer Mattbilder bevorzugt werden, so mein Eindruck) entscheide ich mich für Matt. Sie läuft sofort loss zu dem Schrank der am anderen Ende des Fotoautomats eingebaut ist und holt ein Fotospray von der Fotospezialzubehörfirma (tolles Wort) HAMA heraus und besprüht den 4er Block Passbilder den sie in der Hand hält.

Und so verwandeln sich meine Hochglanzbilder in Mattbilder und durch gekonntes Schütteln trocknet das Spray auf den Bildern an und ich bekomme alles in einer Papiertüte überreicht.

Herrlich, Passfotos machen kann wirklich Spass machen, und da behaupte noch einmal jemand das es in Russland keinen Service gibt, mehr bedient kann man gar nicht werden. Vielleicht würde solch ein Service auch zu mehr Passbildsüchtigen im deutschsprachigen Raum führen 😉

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Moskau: Das Paradies für Passbildsüchtige

Nachtrag 1:

Es muss natürlich angemerkt werden, das die Münzstücke des Rubels (5,2,1 ) so gut wie nichts wert sind, und man natürlich nicht 180 Rubel in Münzgeld bei sich haben könnte. Aber wieso die Fotokabinen nur mit Münzen funktionieren (und somit diesen Arbeitsplatz schaffen) während alle anderen Automaten wie z.B. jene zum Aufladen der Pre-paid-Handys die an jeder Ecke stehen, Kaffee – und Snackautomaten alle Scheine problemlos annehmen und erkennen könnnen – dies wird wohl ersteinmal ein Rätsel bleiben.

Nachtrag 2:

Mist, das Spray hat sich an der Fotopapierhülle festgeklebt, 1 Passbild ist unbrauchbar (okay, ich sah heut sowieso nicht so gut aus 😉 ) ich sollte nächstes Mal doch bei Hochglanz bleiben.

4. März 2010

Also, der Automat ist deswegen mit Münzen versehen, weil er schon etwas älter ist bzw. für Länder gedacht worden, wo Inflation nicht so hoch ist.

Dagegen sind Handyaufladen-Geräte wahrscheinlich schon erst vor kurzem gemacht worden.

Das sind meine Vermutungen simple-smile-7472468

5. März 2010

Mit einem hast Du auf jeden Fall Recht, der Automat ist schon etwas älter, und immerhin ist es ein Vollarbeitsplatz und wird deshalb vielleicht nicht ausgetauscht – ich will mich darüber auch gar nicht beschweren, es ist wirklich sympathisch gewesen. Was die Handyaufladegeräte betrifft, sind sie alle neuer, z.B. als die besagte Fotomaschine. Mich würde mal interessieren ob es in irgend einem Land Fotoautomaten gibt die mit Scheinen funktionieren, vielleicht ist das ja noch ne Marktlücke 😉